"Der Goldene Handschuh" [Filmrezension]

Zum Film 

Titel: Der Goldene Handschuh
Originalsprache: Deutsch
Genre: Literaturverfilmung/Drama (Horror/Thriller)
Dauer: 1h 55m
Regisseur: Fatih Akin
Erscheinungsdatum: 9. Februar 2019
Altersfreigabe: FSK 18

Inhalt

Fritz Honka lebt in den 1970er-Jahren im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Auf andere wirkt er wie ein Verlierer, fast schon bemitleidenswert. Wenn Fritz nicht gerade als Hilfsarbeiter einer Tätigkeit nachgeht, verbringt er die Nächte gerne in der örtlichen Kiezkneipe „Zum Goldenen Handschuh“. Denn zwischen Trinkern, Prostituierten und anderen Gestalten der Nacht, kann man einsamen Frauen am Besten näherkommen und ihnen nachstellen. Was keiner weiß: Der unscheinbar wirkende Mann mit Hornbrille und eingedrücktem Gesicht ist der wahrscheinlich berüchtigtste Serienmörder der deutschen Nachkriegszeit. Mit Vorliebe vergewaltigt, schlägt und erwürgt Fritz Honka seine Opfer in seiner Wohnung und zerstückelt anschließend die Leichen, ehe er sie in der Abseite entsorgt. Damit der Verwesungsgestank nicht überhandnimmt, verteilt er hunderte Wunderbäume in seiner Wohnung und wird lange Zeit nicht gefasst... (Quelle)

Meine Meinung

Ein Film, der definitiv nichts für schwache Nerven ist, aber für mich in gewisser Art und Weise faszinierend und verstörend zugleich war.
Man schlüpft als Zuschauer in die Rolle des Beobachters und sieht zu wie Fritz Honka, gespielt von Jonas Dassler, Frauen misshandelt und diese dann auch auf grausamste Weise zur Strecke bringt. Im Endeffekt wird das Leben des Serienmörders dargestellt und lässt den Zuschauer mit ein paar offenen Fragen zurück. Eventuell auch verstört, denn so einfach ist das ganze wohl nicht zu verdauen.
Ich muss sagen, dass ich mir den Film schlimmer vorgestellt hatte, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass tatsächlich in Ordnung war. Man sieht nicht allzu viel, aber es wird viel mit Geräuschen gearbeitet, was in meinen Augen äußerst spannend war. Denn es ist wirklich erstaunlich, was Geräusche so ausmachen können. Die groteske Darstellung des Ganzen hat mir besonders gut gefallen und die Kombination mit einigen lachhaften Stellen hat den Film tatsächlich noch schmackhafter gemacht.
In den Szenen, in denen die Frauen misshandelt wurden, musste ich teilweise echt schlucken, da die Vorstellung, dass die Morde ungefähr so abgelaufen sind, einfach nur schrecklich war. In diesen Momenten schätzt man sich glücklich keines der Opfer gewesen zu sein oder gar ein Angehöriger, aber auf der anderen Seite leidet man dennoch mit.
Es wird kritisiert, dass man in dem Film keinerlei Sicht auf die Gedanken und Gefühle von Fritz Honka hat und dies im Roman viel besser dargestellt sei. Aber dies ist nun mal ein Film und in Filmen lassen sich Gedanken sehr schwer darstellen. Zudem finde ich, dass Jonas Dassler eine Wahnsinnsarbeit geleistet hat. Man hat ihm die Rolle des verrückten Mörders zu 100% abgekauft und das ist eine beträchtliche Leistung. Keinen einzigen Moment hatte man das Gefühl, dass Dassler seine Rolle schlecht spielt, was echt faszinierend ist. Ich möchte mir auf jeden Fall ein paar mehr Filme dieses Schauspielers ansehen, da mich seine schauspielerische Leistung in diesem Film sehr neugierig gemacht hat.
Auch die anderen Schauspieler haben in meinen Augen eine super Leistung erbracht und ich muss auch gestehen, dass ich mich gefragt habe, wie man auf die Idee kommt eine Rolle in solch einem Film zu übernehmen. Denn es verlangt schon sehr viel von einer Person ab!
Bis auf ein paar Kleinigkeiten, ist es auch gelungen Hamburg in die 70er Jahre zurück zu versetzen. Mir ist bewusst, dass man nicht immer auf alles achten kann, aber bei manch einer Kleinigkeit hätte ich mir gewünscht, dass man diese etwas akkurater gestaltet hätte.

Bewertung 

Mein Fazit: manch einer kommt mit diesem Film definitiv auf seinen Geschmack, aber es ist tatsächlich nicht für jeden etwas! Wie bereits am Anfang gesagt, es ist nichts für schwache Nerven. Aber mir hat der Film tatsächlich gefallen, da ich es sehr interessant fand in die Rolle des Beobachters zu schlüpfen und eigentlich sehr gut unterhalten wurde. Daher gebe ich 3,5 von 5 Sternen. 
Eure szebra

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