F*cking Berlin [Filmrezension]

Zum Film

Titel: Fucking Berlin
Originalsprache: Deutsch
Genre: Drama/Liebesfilm
Dauer: 1h 34m
Regisseur: Florian Gottschick
Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2016
Altersfreigabe: FSK 16

Inhalt

Für Sonia (Svenja Jung) bricht die vielleicht aufregendste Zeit ihres Lebens an, denn die 20-Jährige zieht für ein Mathematikstudium nach Berlin. Dort angekommen, beginnt sie schon bald, sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen und dann verliebt sie sich auch noch in den liebenswürdigen, aber verantwortungslosen Ladja (Mateusz Dopieralski). Es gibt nur einen großen Haken: Das liebe Geld ist ein wenig knapp und deswegen beschließt Sonia eines Tages, aus finanzieller Not aber auch aus Neugier, den Weg in die Prostitution einzuschlagen. Von nun an führt sie ein brisantes Doppelleben, das jederzeit auffliegen kann. Ihre Erfahrungen sind zwiespältig, als Teilzeithure gerät sie oft in brenzlige Situationen, lernt aber auch nette Menschen kennen, während sie als Studentin einfach nur das Leben genießt. Doch wie lange kann sie das doppelte Spiel noch aufrechterhalten? (Quelle)

Meine Meinung

Not my cup of tea, würde ich sagen.
Mal abgesehen davon, dass der Film (etwas) unrealistisch gewirkt hat, habe ich mich an vielen Stellen sehr gelangweilt und mich über das Urteilsvermögen der Protagonistin gewundert. Da es auf einer wahren Geschichte beruht frage ich mich dies erst recht. Ich frage mich, ob sie am Ende ihre Situation reflektiert hat und gemerkt hat, dass alles mit dieser einen Person angefangen hat.
Die überspitzte Darstellung einiger Situationen hat mir überhaupt nicht gefallen. Es dadurch sehr unrealistisch gewirkt. Klar kann man als Außenstehender nicht beurteilen wie es in diesen Etablissements wirklich zu geht, aber es wirkte an manchen Stellen einfach viel zu perfekt, um realistisch zu sein. Denn seien wir mal ehrlich: das echte Leben ist definitiv nicht perfekt.
Der Charakter Ladja ist mir direkt von Anfang an auf die Nerven gegangen und ich habe mich gefragt wie es möglich ist, dass die Protagonistin in dieser Hinsicht so naiv sein kann und nicht gesehen hat, dass er sie mehr oder weniger in den Ruin getrieben hat. Irgendwann merkt man es doch, oder? Vor allem merkt man doch früh genug, dass Drogen und Alkohol Geld kosten und kann auch früh genug sehen, wann das Geld knapp wird. Da muss man nicht ohne ersichtlichen Grund alles wegballern.
Im Gesamten war sehr gut an Klischees bedient.
Ich habe mich an einigen Stellen auch nur gelangweilt und mich mehr als fünf mal dabei erwischt nachzusehen, wie viel Zeit denn noch bleibt. Ich war immer enttäuscht, weil noch so viel vor mir lag. Irgendwann in der Mitte musste ich den Film einfach auch pausieren, weil es mir zu blöd wurde.
Zu den Schauspielern muss ich (leider) sagen, dass sie ihre Rollen nicht immer glaubwürdig gespielt haben. Bei einigen hat man gemerkt, dass sie gespielt haben und daher konnte ich ihnen ihre Rolle nicht wirklich abkaufen.
Eine weitere Sache, die mich gestört hat, war das Zeigen von Berlin und das einfach so aus dem Nichts. Waren es Lückenfüller oder hatte es doch einen Sinn? Ich habe nämlich keinen gesehen. Genauso war es mit den Partyszenen, in der immer wieder die Körper gezeigt wurden. Irgendwann weiß ich schon, dass sie gerade feiern sind, tanzen und Rauschmittel konsumieren. Das war definitiv unnötig.
Irritiert hat es mich, dass das Bild sich manchmal gedreht hat oder ein sehr seltsamer Winkel für die Aufnahme gewählt wurde. Wieso das gemacht wurde konnte ich leider nicht an allen Stellen nachvollziehen.
Die letzten 20 Minuten war ich im Zwiespalt. Denn irgendwann hat mir die Protagonistin Leid getan, aber auf der anderen Seite war sie eigentlich auch selbst Schuld. Ich habe nachgelesen, dass es eigentlich ein offenes Ende ist, aber in meinen Augen ist es irgendwie total selbstverständlich und klar. Aber es kann auch gut sein, dass nur ich das so sehe.
Aber es ist schön zu wissen, dass die gute Dame (auf deren Geschichte der Film basiert) ihr Leben auf die Reihe bekommen hat, ihr Studium erfolgreich beendet und auch eine Familie gegründet hat.
 
Bewertung

Mein Fazit zum Film: ich würde davon abraten, denn für mich war es tatsächlich reine Zeitverschwendung. Ich würde hier tatsächlich in Erwägung ziehen null Sterne zu vergeben, aber das niedrigste, was möglich ist, sind 0,5 Sterne. Irgendwie tut es mir auch Leid, denn es steckt mit Sicherheit einiges an Arbeit in diesem Fall, jedoch konnte ich an keinem Punkt mit diesem Film anfreunden. Überzeugt hat er mich erst recht nicht!
Eure szebra

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